«Zu sehen, wie Menschen effektiv in Krisen reagieren, hat mir die Augen geöffnet»

Thomas Jauch, Leiter Kommunikation Schutz und Rettung Stadt Bern

Bei der Online-VKK Fachveranstaltung vom 1. Juli 20 zum Thema «Krisenkommunikation bei Schutz und Rettung Bern» gab Thomas Jauch spannende Einblicke in seine aktuellen Herausforderungen als Leiter Kommunikation Schutz und Rettung Bern. Einerseits führte er bildhaft durch die Fusion der Stadt Berner Blaulichtorganisationen, d.h. von Sanitätspolizei, Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt zu «Schutz und Rettung Bern». Jauch ging auf die verschiedenen Phasen der organisatorischen Zusammenführung ein, stellte Massnahmen zur Kulturentwicklung und Kommunikation und seine persönlichen Erkenntnisse aus diesem ambitionierten Projekt vor, das per Januar 2020 mit dem Auftritt der neuen Organisation abgeschlossen war.

«Der aktive Austausch und die Involvierung der rund 300 Mitarbeitenden war entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung», unterstreicht der passionierte Kommunikator. Der laufende Abgleich zwischen den strategischen und operativen Ebenen sei zudem nicht immer einfach gewesen. Die Ziele, eine starke sowie kompetente Organisation zu schaffen, dadurch Mittel freizusetzen und zugleich von den Erfahrungen aller zu profitieren, konnten erreicht werden. Sicherlich unterstützend war, dass keine Stellen abgebaut werden mussten sowie eine sehr starke Identifikation mit der eigenen Arbeit, die bei den Mitarbeitenden aller Blaulichtorganisationen erkennbar ist.

Anschliessend stellte Thomas Jauch seine Aufgaben als Leiter Kommunikation vor – da gehört Krise quasi zum Kerngeschäft: «Zu sehen, wie Menschen effektiv in Krisen reagieren, hat mir die Augen geöffnet. Ein Fahrzeugbrand beispielsweise ist für die Feuerwehr eine Routineangelegenheit, für die Betroffenen aber unter Umständen eine gravierende Krise.» Für Thomas Jauch ist es entscheidend mit den verschiedenen Fachpersonen und Mitarbeitenden in Kontakt zu stehen, zu wissen, wer was macht und wer ihm wann wie umgehend Informationen zustellen kann. Die Vorbereitung und Planung von Krisen und Notlagen sei wichtig, doch der direkte Kontakt sei mindestens so relavant. Daher pflegt er einen intensiven Austausch mit den Mitarbeitenden. «Ich gehe beispielsweise diesen Freitag mit den Mitarbeitenden mit zur Autowäsche, um selbst Hand anzulegen. Für den Erfolg meiner Arbeit ist es ausschlaggebend, dass ich ein Teil der Organisation bin. Nur wenn ich die Abläufe kenne und die Menschen mir vertrauen, kann ich zeitnah und richtig kommunizieren.»

Im Namen des VKKs: Vielen Dank für den spannenden Einblick Thomas Jauch!

Autorin: Bettina Freihofer, VKK Vorstand